Erkelenz soll Fairtrade-Kommune werden

Die SPD Erkelenz möchte, dass Erkelenz so genannte Fairtrade-Kommune wird. Die Globalisierung lässt die Welt immer mehr zusammenwachsen. Deshalb können wir hier in Deutschland, Nordrhein-Westfalen und in Erkelenz auch etwas dafür tun, dass es in den ärmeren Regionen, Ländern und Kontinenten gerechter zugeht. Auf der Internetseite der Kampagne Fairtrade-Towns heißt es dazu: „Fairtrade-Towns fördern gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Personen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich für den fairen Handel in ihrer Heimat stark machen. Und das nicht ohne Grund, denn das Thema fairer Handel liegt im Trend: In Deutschland wächst zunehmend das Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen.“

Die SPD Erkelenz hat daher den Antrag in den Stadtrat eingebracht, die Stadt Erkelenz solle sich an der Fairtrade-Town Kampagne beteiligen und den Titel „Fairtrade-Town“ anstreben.

Die weltweite Kampagne Fairtrade-Towns startete im Jahr 2000 in Großbritannien. Seit Januar 2009 können sich Kommunen in Deutschland für ihr Engagement im fairen Handel um den Titel Fairtrade-Town bewerben. In Deutschland gibt es bereits rund 520 Fairtrade-Towns, außerdem Fairtrade-Schulen und -Universitäten. Auch Erkelenz hat mit dem Cusanus-Gymnasium bereits eine Fairtrade-Schule.

Die Kampagne bietet einen Startschuss für ein faires, nachhaltiges Engagement in einer Kommune. Eine Stadt des fairen Handels zeigt soziale Verantwortung und übernimmt eine Vorbildfunktion für Bürgerinnen und Bürger sowie für Unternehmen. Für die Stadt Erkelenz bedeutet die Kampagne auch die Chance, sich neben dem Klimaschutzkonzept auch mit diesem Thema als innovative, weltoffene, zukunftsfähige Stadt zu zeigen und ein positives Image zu fördern. Die Auszeichnung als Fairtrade-Kommune ist auch ein dementsprechendes Marketing-Instrument.

Zur Erlangung des Titels Fairtrade-Town müssen fünf Kriterien erfüllt werden. Nach Prüfung durch TransFair e. V. wird der Titel für zunächst zwei Jahre vergeben. Eine erneute Überprüfung mit der Möglichkeit zur Rezertifizierung ist möglich. Die Kriterien sind:

1. Ratsbeschluss
Die Kommune verabschiedet einen Ratsbeschluss zur Unterstützung des fairen Handels. Bei allen öffentlichen Sitzungen sowie im Büro des Bürgermeisters wird fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt ausgeschenkt.

2. Steuerungsgruppe
Eine Steuerungsgruppe wird gebildet, die auf dem Weg zur Fairtrade-Town die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Diese Gruppe besteht aus mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft.

3. Fair gehandelte Produkte
In den lokalen Einzelhandelsgeschäften und bei Floristen sowie in Cafés und Restaurants werden mindestens zwei Produkte aus fairem Handel angeboten. Richtwert ist hier die Einwohnerzahl.

4. Vernetzung mit Zivilgesellschaft
Produkte aus fairem Handel werden in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen verwendet. Darüber hinaus werden Bildungsaktivitäten zum Thema fairer Handel umgesetzt, oft im Rahmen weiterer Kampagnen von TransFair.

5. Medienberichterstattung
Die örtlichen Medien berichten über Aktivitäten auf dem Weg zur Fairtrade-Stadt.

Auch unter dem Aspekt der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements ist eine solche Kampagne zu befürworten. Denn ein Ziel dieser Kampagne ist ausdrücklich die Vernetzung von Akteuren aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und öffentlichem Sektor.
Durch die Teilnahme an der Kampagne Fairtrade-Towns wird gerade bei den jüngeren Menschen in Erkelenz früh ein Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen, faire Löhne sowie umweltschonende und soziale Herstellungs- und Handelsstrukturen geschaffen. Die jüngere Generation wächst zudem in einer Stadt auf, die sich dem Eine-Welt-Gedanken, der Nachhaltigkeit und zukünftigen Generationen gegenüber noch stärker verantwortlich fühlt.

Hier alles zur Fair-Trade-Kampagne: Fair-Trade-Kommune