OV Vorsitzender tritt 2018 nicht mehr an: Wechsel ist sinnvoll

Der Vorsitzende der SPD Erkelenz, Dieter Spalink, kündigte im Laufe der Mitgliederversammlung der SPD Erkelenz vom 30. November seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur im Frühjahr 2018 an. „Ich möchte auch in Erkelenz ein Zeichen der Erneuerung setzen. Nach acht Jahren des Vorsitzes sollen jetzt jüngere Mitglieder die Chance erhalten, sich auf die Führung der SPD Erkelenz zu bewerben und neue Ideen in den Ortsverein einzubringen,“ so erläuterte Dieter Spalink seinen Rückzug aus der Parteispitze der SPD Erkelenz. Dieter Spalink schlug damit den Bogen zum Thema der Mitgliederversammlung, nämlich der Frage wie es angesichts der aktuellen Lage in Berlin mit der SPD insgesamt weiter geht.

Als Referent war der ehemalige Bundestagsabgeordnete und amtierende Kreisverbandsvorsitzende der SPD Heinsberg Norbert Spinrath eingeladen. Er fasste in seiner ausführlichen Vortrag die Situation der SPD so zusammen:“Jetzt muss die Partei Einigkeit zeigen und hart und ergebnisoffen in die Gespräche mit CDU/CSU gehen. Unsere Spitzenleute haben bislang nicht immer ein gutes Bild abgegeben. Es waren zu Viele, die in jedes Mikrofon gebissen haben, das man ihnen vorgehalten hat.“ Zur CDU/CSU gewandt sagte er:“Nach den gescheiterten Jameika-Verhandlungen muss der Scheinriese jetzt kleinere Brötchen backen!“ Als „Oberhammer“ bezeichnete Spinrath den politischen Alleingang des nur geschäftsführend agierenden Landwirtschaftsministers zur Glyphosat-Entscheidung in Brüssel. Dies sei ein gezielter Koalitionsbruch gewesen und der Minister hätte entlassen werden müssen. Er könne sich auch weiterhin Martin Schulz als Parteivorsitzenden vorstellen, doch dann müsse sein Beraterstab ausgetauscht werden. Mit Blick auf den Kreis Heinsberg resümierte Spinrath die Ergebnisse von zwei parteiinternen Workshops zur Erneuerung der SPD und zur Lage der Partei:“ Am Ende wurde klar, dass die Partei neue Anstöße braucht und die Mehrheit auch hier im Kreis Heinsberg gegen eine GroKo ist.“ “Was wir jetzt brauchen, sind Gespräche und falls es soweit kommt, harte Verhandlungen mit der CDU/CSU. Die Positionen der SPD müssen wir dann in den Vordergrund stellen, gefordert ist eine neue Geschlossenheit, ein stärkeres Profil der sozialen Gerechtigkeit und mehr Kontakte mit den Menschen,“ so Norbert Spinrath zum Schluss seines Vortrages. Die anschließende Diskussion wurde offen geführt und hat noch einmal deutlich werden lassen, dass auch die Mitglieder der SPD Erkelenz die GroKo kritisch sehen. Es gelte vor allem, den Markenkern der SPD herauszustellen und die GroKO nicht um jeden Preis einzugehen. Der Erneuerungsprozess müsse fortgesetzt werden, die Partei sich auf weniger und die wichtigsten Themen konzentrieren, auch die Kommunikation mit den Menschen müsse neu aufgestellt und zielgerichteter organisiert werden. „Besonders erfreut bin ich darüber, dass die SPD Erkelenz wie die SPD im Kreis Heinsberg diesen Weg mit vielen neuen, jüngeren Mitgliedern gehen kann. Das lässt uns positiv in die Zukunft blicken,“ so Dieter Spalink zum Abschluss der Mitgliederversammlung.