Andrang bei Tiny-House-Veranstaltung
Die Veranstaltung der SPD Erkelenz zum Thema Tiny Houses hat sehr großen Anklang bei den Bürgerinnen und Bürgern gefunden. Mehr als 70 Gäste kamen in die Stadthalle, um den Vorträgen von Joe Rutzen und Moritz Zielke zu lauschen und mit uns zu diskutieren.
Die Ratsfraktion hatte Anfang des Jahres erneut einen Antrag eingebracht, in welchem der Rat beauftragt wurde, eine Tiny-House-Siedlung in Erkelenz zu planen und zu bewerben, nachdem ein erster Antrag abgelehnt worden war. Dieser Antrag wird voraussichtlich im März diskutiert werden.
Bei der Veranstaltung informierten der Designer Moritz Zielke und der Architekt Joe Rutzen darüber, was Tiny Houses überhaupt sind, wie es ist, in einem zu leben und welche Möglichkeiten es für eine Tiny-House-Siedlung gibt. „Die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt. Tiny-House-Siedlungen können auch auf bestimmte Zielgruppen bezogen werden, bspw. auf Hundebesitzer. Und Tiny Houses können auch Baulücken füllen oder auf bestehende Häuser, Garagen und mehr gebaut werden“, sagte Rutzen. Erkelenz hat aufgrund des Tagebaus viel Fläche verloren, sodass es wichtig ist, mit der verbliebenen möglichst effektiv umzugehen.
„Tiny Houses sind im Prinzip für jeden etwas“, fügte Zielke hinzu. Dementsprechend bestand das Publikum auch aus Menschen verschiedenster Altersklassen. Unsere Gäste diskutierten engagiert und gut informiert. Dabei wurde insbesondere das Unverständnis für die Argumentation der Verwaltung und der anderen Fraktionen im Rat klar. „Warum macht man das denn nicht einfach, wenn es so viele Vorteile hat?“, fasste eine Fragestellerin die Meinung der Anwesenden zusammen.
„Ganz klar ist: Wenn der politische Wille da ist, lässt sich eine Tiny-House-Siedlung problemlos realisieren“, sagte der Ortsvereinsvorsitzende, Julian Joußen. Er erläuterte als Diplomjurist auch die rechtlichen Hintergründe der Diskussion: „Die Verwaltung meint, Tiny Houses könnten ohne weiteres genehmigt werden. Das geht wenn dann aber nur im sog. unbeplanten Innenbereich, also dort, wo gebaut ist, es aber keinen Bebauungsplan gibt – was in der Praxis die Regel ist. Das geht aber nur dann, wenn sich das Vorhaben einfügt, also quasi dem entspricht, was in der näheren Umgebung schon gebaut ist. Dass das für kleine Häuser gegenüber normalen Einfamilienhäusern nicht so einfach gilt, sollte klar sein“.
Dieter Spalink, stellv. Fraktionsvorsitzender und Initiator des Antrags, fügte hinzu: „Uns geht es gar nicht um einzelne Tiny Houses. Sondern um eine Siedlung. Das macht viel mehr Sinn, weil wir dann bspw. auch gemeinschaftlich genutzte Räume erbauen und die Stadt aktiv mitgestalten kann.“
Aufgrund des großen Interesses, auch an einzelnen Tiny Houses, versprach die SPD Erkelenz, am Ball zu bleiben: „Wir warten jetzt natürlich erstmal ab, was der Rat entscheidet. Damit wird das Thema für uns aber nicht beendet sein. Wir werden uns weiter im Rat einsetzen und auch weitere Veranstaltungen planen, bspw. einen Workshop“, sagte der Fraktionsvorsitzende Michael Tüffers.